Wasser

Starke Wasserspuren oder auch Wasserschäden lassen sich oftmals mit dem bloßem Auge erkennen. Sind die Spuren allerdings nicht so stark ausgeprägt oder wurden die entsprechenden Stellen überdeckt, können forensische Methoden helfen, eine zurückliegende Wassereinwirkung sichtbar zu machen.

Durch das Einwirken von flüssigem Wasser kommt es zu einer Fluoreszenzänderung des Trägermaterials (z.B. Tapeten) oft in Form von fluoreszierenden Rändern. Diese entstehen zum einen durch Aufnahme von fluoreszierenden Stoffen auf dem Weg des Wassers durch das Bauwerk, die an anderer Stelle abgelagert werden. Zum anderen durch eine Ausschwemmung der fluoreszierenden Stoffe und einer Konzentrationserhöhung an den Rändern der Wassereinwirkung . Wasserränder die besonders ausgeprägt sind können auch nach mehrmaligem überstreichen mit forensischen Methoden sichtbar gemacht werden. Umso geringer die Fluoreszenz der Wasserspuren umso wichtiger ist die richtige Kombination von geeigneter Lichtquelle zum Anregen und dem passendem Filter zum Analysieren.  

Tageslichtnormalbild ohne auffälligen Befund
Fluoreszenzbild mit auffälligen Feuchtespuren

Ansicht einer Wand. In dem linken Bild ist nichts Auffälliges zu erkennen. Auf dem rechten Bild können mit Hilfe von dem passendem Licht und Filter Feuchtespuren sichtbar gemacht werden.

Beim Verlegen der Kabel war der Mörtel vor dem Tapezieren nicht komplett durchgetrocknet. Nach dem Tapezieren ist Feuchtigkeit aus dem Mörtel ausgetreten und hat fluoreszierende Stoffe aus der Tapete (aus Kleister, Papier und Holzspänchen der Raufaser) ausgeschwemmt. An den Rändern der Ausschwemmung kommt es zu einer erhöhten Konzentration der fluoreszierenden Stoffe.

Tageslichtnormalbild
Fluoreszenzbild

Auf den beiden Bildern sind verschiedene Stoffgemische (mit ver. Inhaltsstoffen) auf ein Trägermaterial (Wandfarbe) aufgetragen. Diese Stoffe kommen in gewöhnlichen Haushalten vor (z.B. Hausstaub) und sollen exemplarisch dafür stehen welche Stoffe sich im Wasser, beim Weg durch verschiedene Bauteile, ansammeln können.
Im Tageslichtnormalbild sind kaum Unterschiede zu erkennen. Anders sieht das Fluoreszenzbild aus. Hier sind verschiedene Stufen der Fluoreszenz zu erkennen. Auffällig ist, dass sogar demineralisiertes Wasser auf diese Art Spuren hinterlässt.

Tageslichtnormalbild
Fluoreszenzbild

Nachweis überstrichener Wasserschäden
Das linke Bild zeigt eine Tapete bei Tageslicht. Nur im rechtem oberen Viertel ist eine Verunreinigung bzw. ein Wasserschaden zu erkennen.
Das rechte Fluoreszenzbild zeigt den gleichen Tapetenausschnitt mit dem z. T. mehrmals überstrichenen Wasserrändern. Mit der richtigen Kombination aus Licht und Filter können die, mit dem bloßem Auge nicht mehr zu erkennenden, Ränder sichtbar gemacht werden.