Schimmelpilz

Nur mancher Schimmelpilzbefall ist anhand seiner dunklen Färbung sichtbar. Häufiger als gedacht gibt es Schimmelpilzbefall mit transparentem Pilzmyzel, der unsichtbar im Tageslicht ist. Durch Fluoreszenzbildanalyse im kurz- und mittelwelligen Bereich werden auch diese Schimmelpilze sichtbar, sofern die Betrachtung durch Spezialfilter erfolgt, die genau auf die Wellenlängen des Anregungslichtes abgestimmt sind.

Die Hyphenstruktur tritt im Fluoreszenzbild deutlich hervor, wodurch Verwechslungen mit mineralischen Ausblühungen oder Verschmutzungen ausgeschlossen werden können. Im Fluoreszenzbild wird durch farbliche Differenzierung auch erkennbar wo unterschiedliche Pilzarten lokalisiert sind. Dies ist eine große Hilfe bei der Probenahme für weiterführende Untersuchungen.

Sogar mit Wandfarbe überstrichener Schimmelpilzbefall wird bei Betrachtung mit der richtigen Kombination von Erregerlicht und Filter erkennbar. Hierin liegt ein unschätzbarer Wert dieser Methode für diejenigen die Immobilien zu bewerten haben.

Das Bild zeigt einen typischen Aufbau (Kamera, Stativ und Lichtquelle) bei der Bau-Forensischen Arbeit.

Tageslichtnormalbild
Fluoreszenzbild – Schimmelpilze hell

Ansicht einer Zimmerdecke. Linke Bildhälfte mit starkem Schimmelpilzbefall mit transparentem Myzel, das bei Tageslicht vollständig unsichtbar ist.
Durch Fluoreszenzbildanalyse wird der Befall sichtbar, hier erkennbar an der hellgrünen Fluoreszenz, während der dunkle Bereich Pilz frei ist. Anmerkung: die gesamte Decke wurde gleichmäßig stark ausgeleuchtet. Über der linken Deckenhälfte befindet sich ein Balkon ohne ausreichende Wärmedämmung, rechts darüber ein Wohnzimmer.

Tageslichtnormalbild
Fluoreszenzbild

Zimmerdecke mit Bewuchs durch einen Schimmelpilz mit nicht pigmentiertem, transparentem Mycel, das bei Tageslicht unsichtbar ist.

Durch Fluoreszenzbildanalyse wird der Befall sichtbar, hier erkennbar an der hellblauen Fluoreszenz vor rotem Hintergrund der im Tageslicht weißen Wandfarbe. Anmerkung der Dübel in Bildmitte besitzt einen Durchmesser von 8 mm.

Marko-Fluoreszenzbild

Vergrößerter Ausschnitt aus dem vorherigen Bild. Deutlich erkennbar ist die Hyphenstruktur des nicht pigmentierten Schimmelpilzes, welcher nach Probennahme und DNA Sequenzierung von einem international anerkannten Labor als Aspergillus penicilloides identifiziert wurde.

Anmerkungen zur Einschätzung der Größe: Der Dübel oben rechts besitzt einen Durchmesser von 8 mm. Das Fluoreszenzbild wurde mit einem für die optische Bau-Forensik geeigneten Makroobjektiv aufgenommen.

Tageslichtnormalbild
Fluoreszenzbild

Wenige Zentimeter großes Stück Raufasertapete. Der Bewuchs durch einen Schimmelpilz mit nicht pigmentiertem, transparentem Mycel ist im Tageslichtnormalbild nicht sichtbar. Im Fluoreszenzbild ist das Pilzmycel hier türkiesfarben und die Holzspäne in der Raufasertapete hellgrün erkennbar.